Archive for Januar, 2025
Metropolit Makarij (Bulgakov)
In der Diskussion um den westlichen Einfluss auf die russische Theologie nehmen die dogmatischen Schriften Seiner Eminenz Makarij (Bulgakov) eine Sonderstellung ein. Einerseits war er der bedeutendste Vertreter der akademischen Tradition, der Autor klassischer dogmatischer Werke, die für mehrere Generationen von Theologen zu didaktischen Leitfäden wurden. Andererseits wurden die Werke des Metropoliten Makarij mehr als einmal wegen möglicher Anleihen bei westlichen Autoren kritisiert. All diese Meinungen blieben jedoch bisher nur bloße Behauptungen, ohne dass die Schriften des Metropoliten Makarij konkret untersucht worden wären. Der Beitrag von Alexander Fokin, Doktorand an der orthodoxen St.-Tichonowski-Universität für Geisteswissenschaften, widmet sich der Untersuchung der dogmatischen Werke des Metropoliten Makarij im Hinblick auf seine Kritik und Rezeption fremdkonfessioneller (nicht-orthodoxer) Theologie.
Natürlich können sich die Leserinnen und Leser unserer Website mit dem wunderbaren Buch „Orthodoxe Dogmatische Theologie“ vertraut machen, in die Welt der orthodoxen christlichen Weltanschauung eintauchen und sich ihr eigenes Urteil bilden. Der Link zum Herunterladen befindet sich am Ende des Artikels.
Einführung
Die Bedeutung der westlich-christlichen Tradition in der Geschichte des russischen theologischen Denkens ist komplex zu überschätzen. Sie äußerte sich auf verschiedene Weise: als apologetische Weiterlesen
Comments are off for this postWeihnachtsbotschaft des Erzbischofs von Rusa TICHON
Weihnachtsbotschaft des Erzbischofs von Rusa TICHON, des Leiters der Diözese von Berlin und Deutschland, an die Kleriker, Mönche, Nonnen und Laien Geliebte Väter, verehrte Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!
Ich beglückwünsche euch alle zum Fest der Geburt Christi. Ein für den menschlichen Verstand unbegreifliches, doch für den Glauben annehmbares und verständliches Geheimnis wurde enthüllt: „Gott hat sich im Fleisch offenbart“ (1 Tim 3,16). Der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Anfang aller Anfänge, der von Ewigkeit her Seiende, wurde in der armseligen Krippe von Bethlehem geboren. Der Unbegrenzte schloss sich selbst in die Enge eines Ortes ein. Der dem Wesen nach Unwandelbare nahm die Natur des gefallenen Adam an und wurde Mensch, in allem uns gleich, außer der Sünde. Gott wurde Mensch, um unsere Freuden und Sorgen zu teilen. Die alttestamentlichen Prophezeiungen und Vorbilder erfüllten sich (Gen 49,10). „Die verderbliche Nacht der Sünde“, sagt der Weiterlesen
Drei Weihnachtspredigten
Die erste Predigt – ‚Erasmus Fehler’
Lesen wir einen Abschnitt aus dem Lukasevangelium, Kapitel 2, Verse 8-14: “Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und (unter) den Menschen ein Wohlgefallen.“
Die Worte von Vers vierzehn haben als Text für christliche Hymnen in der ganzen Welt gedient, und am Weihnachtstag gewinnen sie einen ganz besonderen Klang, wenn nicht sogar Charme. In der Tat, was für ein Friede und welche Güte atmen diese Sätze: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Es klingt so gut, dass es wie ein Weiterlesen
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