† Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg

Der reiche Mann und der arme Lazarus

lazar-kopieEs war ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. Ein Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre, und er begehrte, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen; auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb auch der Reiche und wurde begraben. Weiterlesen

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Sonntag der allen Heiligen

Am ersten Sonntag nach dem Pfingsten feiert die orthodoxe Kirche Fest der Allerheiligen. Die erste Erwähnung dieses Feiertages finden wir im IV Jahrhundert. Im Jahre 609 hat der römische Papst Bonifatius IV zu Allerheiligen das  Pantheon zu Ehren der Gottesmutter und aller Märtyrer zu einer christlichen Kirche geweiht, damit (nach den Worten des großen englischen Historikers) «das Gedächtnis aller Heiligen in Zukunft an dem Ort geschehen konnte, wo sie weder die Götter achteten, noch die Dämonen».
Allen Heiligen wird nicht zufällig in der ersten Woche an dem Tag gedacht. Zu Pfingsten wurde die Kirche begründet, dies ist der Tag ihrer Geburt, der Tag, an dem der Keim in die Erde gesetzt wurde. Und wir sehen, von welch leuchtender Farbe diese eingepflanzte Blume ist:  die heiligen Märtyrer, die ehrwürdigen Vater, die Propheten und die Narren in Christo.

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Karwoche

Hl.Liturgie

LazarusSamstag

Palmzweigen-Weihe

Hl.Liturgie

Der Einzug Jesus nach Jerusalem

 

KARWOCHE

Karwoche nach Tagen: die wichtigsten Ereignisse vor Ostern
Jeder Tag der Karwoche ist der Höhepunkt im Leben Jesu Christi, Seine letzten Tage auf Erden. Was geschieht an den einzelnen Tagen der Karwoche? Was dürfen wir nicht vergessen, damit Ostern wirklich hell wird?
Großer Montag
DER MONTAG – Der Fluch des Feigenbaums.
Jesus verflucht den Baum, weil Er an ihm keine Feigen findet. Warum, wenn der, wie wir vom Evangelisten Markus wissen, nicht einmal fähig war, Früchte zu tragen? (Markus 11,13). Dieses Wunder ist sehr erstaunlich, ja geradezu ungeheuerlich.
Nun wir sollten uns daran erinnern, dass Christus das Volk durch Gleichnisse lehrte. Deshalb müssen wir in dieser Handlung auch eine symbolische Bedeutung sehen.
Erinnern wir uns an das Gleichnis vom Feigenbaum, den der Besitzer des Weinbergs abholzen wollte, weil er im dritten Jahr keine Früchte trug. Jedoch der Gärtner bat um Zeit, um ihn zu düngen und umzugraben. (Lukas 13:6-9) Wenn wir uns dem Alten Testament zuwenden, erfahren wir, dass Israel “der Weinberg des Herrn” und “der Feigenbaum” genannt wurde. Alles passt sofort zusammen – das Gleichnis wird in die Tat umgesetzt.
Am Ende des dritten Jahres der Verkündigung Jesu Christi hatte das Volk Israel seinen Erlöser immer noch nicht angenommen, so wie der Feigenbaum auch nach den Bemühungen des Winzers keine Früchte trug. “Der Herr Jesus Christus, der nach unserem Heil hungert, kommt oft zu uns, früh und spät, um den Hunger unserer Seelen zu stillen, um für sie das Brot des Lebens zu werden. Und leider findet Er in uns fast immer nur die Sorge um weltliche Dinge – nur Blätter; es gibt keine Frucht des Glaubens, der barmherzigen Sorge um das Heil unserer Seelen”, schrieb der heilige Johannes von Kronstadt über dieses Wunder.
Prüfen wir an diesem Tag, ob der Baum unserer Seele ohne geistliche Früchte – wahre Reue, Glaube, Gebet und gute Werke – verdorrt ist.
Großer Dienstag
DER DIENSTAG – Lehre im Tempel; die Geschichte von der Wiederkunft und dem Jüngsten Gericht
An diesem Tag erzählte Jesus viele Gleichnisse, redete offen und tadelte die Schriftgelehrten und Pharisäer. Einige glaubten, weil sie die Kraft sahen, mit der Er sprach. Andere wurden zornig, weil sie Seine Worte als Gotteslästerung empfanden.
Nach den Reden im Tempel beschlossen die Hohenpriester und Pharisäer, dass sie nicht länger warten konnten. Christus gewann zu viele Anhänger, und das wurde gefährlich für die religiöse Ordnung. Sie wollten Ihn hinrichten, wussten jedoch nicht, wie sie Ihn so festnehmen sollten, dass das Volk nicht aufschrie.
Der Herr wusste, dass Ihm nur noch wenig Zeit blieb. Er teilte den Jüngern die geheimsten Dinge mit: die Zeichen, die auf Seine Wiederkunft hinweisen würden, und wie das Jüngste Gericht stattfinden würde.
Dieses Wissen kann für die Menschen beängstigend und bedrückend sein. Damit diejenigen, die es wissen, nicht darauf fixiert sind (sich nur auf die Vorbereitung der Apokalypse konzentrieren), auf das Gericht zu warten, leitet Jesus Seine Jünger und durch sie auch uns wieder mit Gleichnissen an.
Wir brauchen nicht nach Zeichen zu suchen in der Hoffnung, auf das Gericht vorbereitet zu sein, wir müssen nur so leben, dass wir immer bereit sind.
Großer Mittwoch
DER MITTWOCH ist der Tag des Verrats durch Judas.
Einer der zwölf auserwählten Jünger beschloss, seinen Retter zu verraten. Judas hatte drei Jahre lang Wunder gesehen und dem Herrn zugehört, seine Seele war offenbar jedoch verzweifelt. Wenn er den Glauben verlieren würde, könnte er sich einfach von Christus abwenden. Stattdessen beschließt Judas, Jesus zu verraten, und macht sich auf den Weg, um herauszufinden, was er dafür bekommen kann.
Wie fühlt man sich, wenn man sich vorstellt, von seinem Freund verraten zu werden? Jesus wusste es die ganze Zeit und blieb demütig.
Die Hohenpriester boten Judas 30 Silberstücke an. Das war nicht wenig, allerdings auch nicht so viel, dass er den Rest seines Lebens ohne Armut hätte leben können. Doch für Judas war es genug, was seinen Verrat umso schmerzlicher machte.
Großer Donnerstag
12 Evangelien des Leidensgottesdienstes unseres Herrn Jesus Christus: 1. Joh 13, 31 – 18, 1. 2. Joh 18, 1-28. 3. Mt 26, 57-75. 4. Joh 18, 28 – 19, 16. 5. Mt 27, 3-32. 6. Mk 15, 16-32. 7. Mt 27, 33-54. 8. Lk 23, 32-49. 9. Joh 19, 25-37. 10. Mk 15, 43-47. 11. Joh 19, 38-42. 12. Mt 27, 62-66.

DER DONNERSTAG – Das letzte Abendmahl, die schreckliche Nacht im Garten Gethsemane.
Inmitten der schrecklichen Ereignisse dieser Woche ereignet sich an diesem Tag etwas Lichtvolles. Christus schenkt uns das Sakrament der Eucharistie und gibt uns das größte Zeichen der Demut. Als Beispiel dafür, wie wir einander behandeln sollen, wäscht Christus Seinen Jüngern die Füße, auch dem Verräter. Unsere Kultur ist so sehr von dieser Geschichte durchdrungen, dass ihre Vertrautheit es uns schwer macht, die Tiefe der Demut des Herrn zu verstehen. Doch wenn wir die Reaktion Seiner Jünger betrachten, sehen wir, dass es für sie etwas Inakzeptables und Ungewöhnliches ist.
“Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Niemals sollst Du mir die Füße waschen!”, sagt Petrus (Joh 13,6-8).
Damals wuschen nur Sklaven ihren Herren die Füße. Jesus jedoch wäscht jedem Seiner Jünger die Füße, der Sohn Gottes selbst! Er fordert uns auf, uns vor einander zu demütigen. Erst dann beginnt Er das Abendmahl, indem Er seinen Jüngern Brot und einen Becher Wein anbietet. Wir sind es gewohnt, vor dem Abendmahl zu beten. Versuchen Sie, sich in die Lage der Jünger zu versetzen, die das zum ersten Mal hören:
Nehmt und esst; das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird zur Vergebung der Sünden…” (Matthäus 26,26) Dann reichte der Herr einen Kelch mit Wein herum: “… trinkt alle daraus; das ist mein Blut des Neuen Testaments, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden” (Matthäus 26,27-28).  Das Letzte Abendmahl. Die Einsetzung des Sakraments der Eucharistie. Es ist ein erstaunlicher Augenblick der Offenbarung, den wir zweitausend Jahre später in jeder Liturgie mit Christus teilen! Nach dem Abendmahl sagt Jesus die Verleugnung durch Petrus und die Zerstreuung seiner Jünger voraus, doch spricht Er von seiner Liebe zu ihnen und bittet Seinen Vater, sie zu beschützen. Dies ist ein Beispiel für die Art von Liebe, nach der wir uns sehnen – verzeihend und unergründlich. Wir wissen, dass die Jünger sie nicht verlieren werden, auch wenn sie der Kraft dieser Liebe im Garten Gethsemane nicht gerecht werden. Christus wird in tiefer Trauer allein sein, wenn Er darum betet, dass “dieser Kelch” an ihm vorübergehe – Seine Jünger werden eingeschlafen sein.

Großer Freitag
Heraustragung des Grabtuches Christi

DER FREITAG – Die Stunde des Gerichts und des Todes Christi, die Kreuzigung. Der dunkelste und längste Tag der Karwoche.
Gegen Mitternacht kam Judas mit einer Schar Bewaffneter in den Garten, die von den Hohenpriestern und Ältesten ausgesandt worden waren. Judas ” trat zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste Ihn. Jesus  sprach zu ihm: Mein Freund, dazu bist du gekommen? Da traten sie heran und legten Hand an Jesus und ergriffen ihn. (Matthäus 26,49-50)
Nach dem Gesetz Israels wurde Jesus zuerst von den Hohenpriestern verurteilt. Aber sie konnten ihn nicht töten, weil sie kein Blut vergießen durften. Da ihnen die Bestrafung nicht genügte, übergaben sie ihn der römischen Obrigkeit, Pontius Pilatus, um ihn vor Gericht zu stellen.
Weder Pilatus noch Herodes fanden eine Schuld an Jesus, um Ihn hinzurichten. Pilatus wollte das Blut eines Unschuldigen nicht auf sich nehmen und versuchte dem Volk vorzuschlagen, Jesus gehen zu lassen. Doch das von den Hohenpriestern aufgehetzte Volk forderte vehement die Kreuzigung, so dass Pilatus Jesus zum Tode verurteilen musste. Die römischen Soldaten verspotteten den Titel “König der Juden” und setzten ihm statt der Lorbeerkrone, die der römische Kaiser trug, eine Dornenkrone auf, und der Weg des Herrn am Kreuz nach Golgatha begann. Christus lehnte den Trank ab, der sein Leiden betäubt hätte. Er erlebte die Kreuzigung und die stundenlangen Qualen am Kreuz in der Fülle der körperlichen und seelischen Schmerzen. Schon damals bat er seinen Vater um Vergebung für die, die ihm das angetan hatten.
Auf dem Höhepunkt des Leidens Jesu herrschte drei Stunden lang nächtliche Dunkelheit. Als der Herr seinen Geist aufgab, riss der Vorhang im Tempel entzwei, es gab ein Erdbeben, die toten Heiligen standen auf und erschienen in Jerusalem.
Bevor sein Körper vom Kreuz abgenommen wurde, durchbohrte einer der Soldaten seine Rippen. Aus der Wunde floss Blut und Wasser. Johannes Chrysostomus, dem der selige Theophylakt von Bulgarien folgte, sah in dieser Episode ein Vorbild für die beiden wichtigsten Sakramente der Kirche: die Taufe und die Eucharistie.





Die Drei Lieder in Kirchen-slavisch und griechisch sind dem Großen Freitag gewidmet.
Großer Samstag
DER SAMSTAG – Tag der Höllenfahrt Christi
Metropolit Antonius von Sourozh sagte über diesen Tag –“So stehen wir vor dem Grab des Herrn. Die schrecklichen, leidenschaftlichen Tage und Stunden sind vorüber; durch das Fleisch, das Christus erlitten hat, ruht Er nun; durch die Seele, die in der Herrlichkeit der Gottheit erstrahlte, ist Er in die Hölle hinabgestiegen, um ihre Finsternis zu vertreiben und die schreckliche göttliche Verlassenheit zu beenden, die der Tod vor seinem Abstieg in ihre Eingeweide darstellte. Wir befinden uns tatsächlich in der Stille des gesegneten Sabbats, als der Herr von seinem Werk ruhte. Und das ganze Universum erbebt: Die Hölle ist verloren; die Toten sind nicht eins im Grab; die Trennung, die hoffnungslose Trennung von Gott ist überwunden, weil Gott selbst an den Ort der endgültigen Trennung gekommen ist. Die Engel beten den Gott an, Der über alles triumphiert hat, was die Erde schrecklich gemacht hat: über die Sünde, über das Böse, über den Tod, über die Trennung von Gott…”.
Noch am selben Tag stellten die Hohenpriester und Pharisäer eine Wache am Grab des Herrn auf, denn sie fürchteten, man könne seinen Leichnam stehlen und behaupten, er sei auferstanden. Ohne es zu wissen, lieferten sie den Beweis für das Wunder der Auferstehung.
Göttliche Liturgie
OSTERN
OSTERN

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