Archimandrit Sofroni (Sacharow)
Ich möchte hier die wichtigsten Aspekte jener großen Herzenskultur und die wohlbedachten Ratschläge für diese Verhaltensweise darlegen, wie ich sie auf dem Heiligen Berge angetroffen habe.
Viele Jahre hindurch sprachen die Mönche das Gebet mit den Lippen, ohne nach zusätzlichen Methoden der Vereinigung des Geistes mit dem Herzen zu suchen. Ihr Augenmerk galt im täglichen Leben der inneren Übereinstimmung mit den Geboten Christi. Eine jahrhundertlange Erfahrung dieser Askese zeigte, daß der Verstand sich mit dem Herzen unter der Einwirkung Gottes vereint, sobald der Mönch eine solide Erfahrung im Gehorchen und Entsagen erworben hat, sobald sein Sinn, Herz und sogar der Leib des „alten Menschen” hinreichend von der Macht der Sünde befreit worden ist. Allerdings haben sowohl früher wie auch jetzt zuweilen die Väter gestattet, zu einer künstlichen Methode der Hinführung des Sinnes in das Herz Zuflucht zu nehmen. Zu diesem Zwecke spricht der Mönch, nachdem er den Körper entspannt und den Kopf auf die Brust gesenkt hat, in Gedanken das Gebet, wobei er leise bei den Worten: „Herr Jesus Christus (Sohn Gottes)” einatmet und beim Ausatmen das Gebet abschließt: „erbarme Dich meiner (des Sünders)”.
Beim Einatmen folgt die Aufmerksamkeit des Sinnes der Bewegung der Luft und bleibt in dem oberen Teil des Herzens. Bei solchem Tun kann nach einer gewissen Zeit die Aufmerksamkeit konzentriert bleiben, und






