† Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg

Archive for August, 2011

Ehrw. Varsonofij von Optina

Erfahrungen mit dem Jesusgebet
Varsanofij von Optina

Das Jesusgebet hat eine enorme Bedeutung für das Le­ben des Christen. Es ist der kürzeste Weg zum Himmel­reich. Gewiß ist er nicht leicht, und hat man ihn einmal betreten, sollten wir bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Zweifellos haben auch andere Gebete ihren Wert. Wer sich mit dem Jesusgebet befaßt, hört zugleich in der Kirche die liturgischen Gebete und Hymnen und übt sich in der Gebetsordnung seiner Zelle. Das Jesus­gebet jedoch verhilft rascher als andere zu einer bußfer­tigen Haltung und zeigt dem Menschen seine Schwä­chen, d.h. bringt ihn in die Nähe Gottes. Man beginnt sich als den größten Sünder überhaupt zu empfinden. Dies aber ist die Voraussetzung für Gottes Gnade und Eingreifen.
Der Feind wird auf alle erdenkliche Weise uns von die­sem Gebet abbringen wollen, denn er fürchtet es mehr als alles, ja haßt es. Tatsächlich bewahrt die Kraft Got­tes den Menschen, der dieses Gebet verrichtet, immer vor den Fangnetzen des Bösen. Sobald der Beter völlig durchdrungen ist von diesem Gebet, öffnen sich ihm die Pforten des Paradieses, und selbst wenn er hier auf der Erde keine besonderen Gnadengaben empfangen hätte, wird seine Seele zu dem Ruf ermutigt: „Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit…” (Ps 118,19).
Deswegen erfindet der Feind verschiedene Behauptun­gen zur Verwirrung der Unwissenden, indem er sagt, das Gebet verlange Konzentration und tiefe Erschütte­rung, so daß dort, wo diese fehlen, Gott nur erzürnt würde. Weiterlesen

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Hl.Nikodemos vom Berg Athos

“Der unsichtbare Krieg”  (Auszuge aus dem Buch)

Wie wir unseren Verstand trainieren sollen, um ihn vor Ignoranz oder Unkenntnis zu bewahren.

Wie notwendig auch das Mißtrauen gegen uns selbst und das Vertrauen auf Gott in diesem geistlichen Kampfe sein mögen, so würden wir dennoch, wenn diese zwei Dinge allein wären, nicht nur keinen Sieg über uns selbst erringen, sondern auch in viele Übel stürzen. Aus diesem Grund wird auch die Übung benötigt, die das dritte Mittel ist, wie wir das eingangs ausgeführt haben. Diese Übungen müssen mit dem Verstand und mit dem Willen durchgeführt werden. Was den Verstand anbelangt, so muß er vor zwei Übeln, die sein Licht verdunkeln, behütet werden. Das eine ist die Unwissenheit, die ihn dadurch verdunkelt, daß sie die Erkenntnis des Wahren, was seine eigentliche Aufgabe ist, verhin­dert. Durch beständige Übung soll der Verstand erhellt und aufgeklärt werden, damit er das sehe und wohl unterscheide, was wir brauchen, um unsere Seele von den Leidenschaften zu reinigen und sie mit den Tugen­den zu schmücken.
Dieses Licht und die Reinheit des Verstandes kann man auf zweifache Weise erlangen: Das erste und notwendigere Hilfsmittel ist das Gebet, durch das wir den Heiligen Geist darum bitten, sich herabzulassen, um unsere Herzen mit seinem göttlichen Licht zu erfüllen. Er wird das tun, unter Weiterlesen

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