† Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg

Panachida für V. Konstantin

 Gedenkfeier anlässlich des 13. Todestages des Gründers der “Deutsch-Orthodoxen Kirchengemeinde der Heiligen Slavenapostel Kyrill und Method in der Stadt Hamburg”, Erzpriester Konstantin Lindberg 

Ruhe nun bei den Heiligen, oh Christus, Seele deines Dieners Protopresviter Konstantin, wo es weder Schmerz noch Trauer noch Seufzen geben wird, sondern ewiges Leben.

 

  Wir  treffen uns auf dem Friedhof Öjendorf, Schiffbeker Weg, wo wir dann zusammen ein Totengedenken (Panachida für V. Konstantin) abhalten werden.

(Es findet voraussichtlich um 17-18Uhr, statt)

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Der arm- und beinlose Ikonenmaler Grigory Zhuravlev

Es gibt Geschichten, die uns die Stärke des Menschen offenbaren – Geschichten, die uns zeigen, dass unser Geist weit über das hinauswachsen kann, was unser Körper zu leisten vermag. Die Geschichte von Grigory Zhuravlev, einem Mann, der ohne Arme und Beine geboren wurde, gehört zu diesen seltenen Erzählungen. Sie ist ein Zeugnis dafür, dass ein unerschütterlicher Wille, gepaart mit einem Funken göttlicher Inspiration, selbst die dunkelsten Umstände überwinden kann.               

Der Triumph eines unbeugsamen Geistes

Grigory wurde 1858 in dem kleinen russischen Dorf Utevka geboren. Seine Familie war entsetzt: Ein Kind ohne Arme und Beine – wie sollte es überleben? In ihrer Verzweiflung wollte sich seine Mutter mit ihrem Sohn in den Fluss stürzen, doch Grigorys Großvater sprach mit einer Überzeugung, die wie eine Prophezeiung klang: „Dieser Junge wird Großes vollbringen. Er wird uns zeigen, dass Gott auch durch die Schwächsten wirken kann. Am achten Tag wurde das Kind in die Kirche gebracht: Der Diener Gottes Gregor wurde getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
– Was ist das für ein Kind, nur ein Mund – murmelte der Taufpate und wickelte den getauften Gregor in trockene Windeln. Der Priester sah den Taufpaten vorwurfsvoll an und sagte: – Wir wissen noch nicht, was Gottes Vorsehung mit diesem Kind vorhat. Und was den Mund betrifft, mit dem Mund kann er noch Größeres anstellen. Schließlich dient der Mund nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern die Schrift sagt: “Im Anfang war das Wort. Warte, es wird dich noch nähren. Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich, – sagte der Priester und ging mit dem heiligen Myron auf das Kind zu … “ Weiterlesen

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Göttliche Liturgie zur Zeit des Johannes Chrysostomos

Wie sah die Liturgie zur Zeit des „Goldmundes“ aus? Stellen wir uns die byzantinischen Kirchen jener Zeit vor. Der heilige Johannes Chrysostomus diente wahrscheinlich in allen Kirchen Konstantinopels. Die Kathedrale war die Hagia Sophia, die von Konstantin begonnen und von Konstantin II. im Jahr 360 vollendet wurde. Es ist nicht die Kathedrale, die wir heute sehen – das ursprüngliche Gotteshaus brannte bei einem Volksaufstand nieder, während die heute noch erhaltene Kathedrale in der Zeit Justinians (erste Hälfte des 6. Jahrhunderts) erbaut wurde. Neben der Hagia Sophia gab es in der Stadt noch den Tempel der Heiligen Irene, die Apostelkirche und die Hohe Kirche. Alle diese Kirchen, einschließlich der Sophienkathedrale, waren Basiliken, so dass wir uns ihre Innenausstattung recht gut vorstellen können. Es waren schlanke, rechteckige, langgestreckte Gebäude mit flachen Decken und Satteldächern.

Unmittelbar nach dem Betreten der Kirche betraten die Gläubigen das Atrium, einen überdachten Hof, dessen gewölbte Galerien auf drei Seiten von Säulen getragen wurden. Heutige Pilger können ein solches Atrium zum Beispiel in der Basilika San Ambrogio in Mailand bewundern, wo die Reliquien des heiligen Ambrosius von Mediolanus ruhen. In der Mitte des Atriums befand sich ein Brunnen, in dem sich die Gläubigen die Hände waschen Weiterlesen

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KIRCHE IN DER MENSCHENWELT

FRAU IN DER KIRCHE

– Pater Andrej, warum ist die Kirche den Frauen gegenüber so ungerecht? Es gibt in der kirchlichen Literatur, vor allem in der antiken, vor allem in der monastischen, so viele sehr negative Aussagen über Frauen als “Gefäße der Sünde und des Schmutzes”!

Wenn wir von einer Position der Toleranz und Gleichberechtigung ausgehen, sollten wir auch “tolerant gegenüber der Intoleranz” anderer Menschen und Kulturen sein. Versuchen wir zu verstehen, bevor wir stigmatisieren.

 Ja, einige Bücher (asketische Handbücher für Mönche) enthalten etwas, das als “Diskriminierung” von Frauen in der Kirche gewertet werden könnte. Hier zeigt sich, wie gefährlich es sein kann, Religionen nur aus Büchern zu studieren. Wenn ein Student die Aufgabe erhält, eine Sammlung von Aussagen der heiligen Väter über Frauen zusammenzustellen, wird er mit Hilfe von Internetbibliotheken schnell Dutzende von Zitaten finden, die er benötigt. Und die meisten davon werden für Frauen wenig schmeichelhaft sein.

Doch ein solcher Forscher würde sich täuschen, wenn er annähme, dass dies genau das ist, was die Kirche lehrt. Um die Kirche zu verstehen, muss man in ihr leben und das ungeschriebene “Ethos der Orthodoxie” erfahren.

Stellen wir uns eine mittelalterliche Stadt vor. Es gibt zwei Klöster, eines für Männer und eines Weiterlesen

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Der kleine Junge an Weihnachten bei Christus

Der kleine Junge an Weihnachten bei Christus.  

…Mir kommt es so vor, als würde ich einen Jungen sehen, einen noch recht kleinen, etwa sechs Jahre alt oder sogar jünger. Dieser Junge wachte am Morgen in einem feuchten, kalten Keller auf. Er trug irgendein Mäntelchen und zitterte. Der Atem kam ihm als weißer Dampf aus dem Mund. Er saß in der Ecke auf einem Koffer. Aus Langeweile ließ er den Dampf absichtlich aus dem Mund und schaute vergnügt dabei zu, wie er entwich. Doch er hatte großen Hunger. Schon ein paar Mal war er ganz früh an die Pritsche herangetreten, wo auf einer hauchdünnen Unterlage, mit irgendeinem Bündel statt eines Kissens unter dem Kopf, seine kranke Mutter lag. Wie kam sie hierher? Wahrscheinlich war sie mit ihrem Jungen aus einer fremden Stadt gekommen und plötzlich krank geworden. Die Vermieterin hatte man vor zwei Tagen auf die Polizei gebracht; die Mieter waren alle weg, es war Feiertag; nur einer Trödler lag schon seit vierundzwanzig Stunden sturzbetrunken da, ohne den Feiertag abzuwarten. In der anderen Ecke stöhnte irgendeine Achtzigjährige rheumatische Alte. Sie war irgendwann irgendwo Kinderfrau und starb jetzt einsam. Sie ächzte, brummte und schimpfte auf den Jungen, so dass er schon Angst hatte, sich ihrer Ecke zu nähern. Im Flur fand er wohl irgendetwas zu trinken, eine Brotrinde fand er jedoch nirgends. Weiterlesen

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1100 Fragen an einen orthodoxen Priestermönch

1100 Fragen aus verschiedenen Wissensgebieten 

(Kultur * Information * Gesellschaft * Moral * Gottesdienst und Riten * Theologie * Zwischenkirchliche und interkonfessionelle Beziehungen * Sekten und Irrlehren * Geschichte*) werden von dem

Wissenschaftler, Lehrer für Fundamentaltheologie am Moskauer Theologischen Seminar und Akademie, dem orthodoxen Priestermönch Hiob (Gumerow) beantwortet, in den anderen seltenen Fällen wird der Name des Antwortenden genannt.

Sicherlich wird jeder Leser etwas Nützliches für sich finden.
Da es so viele Fragen gibt, haben wir mit der Übersetzung der Information* Fragen begonnen und können in naher Zukunft auch die anderen Fragen übersetzen, allerdings würden wir gerne wissen – Fragen aus welchem Wissensgebiet sollen als nächstes veröffentlicht werden? oder wenn Sie Fragen haben, die sich auf andere Bereiche beziehen, schreiben Sie uns!

Information*

1.Wer wird in der Bibel als Brüder und Schwestern Jesu Christi bezeichnet?
2.Gibt es eine vollständige schriftliche Erklärung der Dogmen der orthodoxen Kirche? Weiterlesen

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ÜBER DIE WÜRDE DES CHRISTENTUMS

und die Unwürdigkeit der Christen

Giovanni Boccaccio, erzählt die Geschichte eines Juden, den ein befreundeter Christ zum Christentum bekehren wollte. Der Jude war geneigt, das Christentum anzunehmen, aber um sich endgültig zu entscheiden, wollte er nach Rom reisen, um das Verhalten des Papstes und der Kardinäle zu beobachten, um zu sehen, wie die Menschen leben, die an der Spitze der Kirche stehen. Der Christ, der den Juden bekehrt hatte, war erschrocken und beschloss, dass alle seine Bemühungen umsonst gewesen seien, denn der Jude würde sich sicher nicht taufen lassen wollen, nachdem er all die Schandtaten gesehen hatte, die in Rom begangen wurden. Der Jude ging hin und sah die Heuchelei, die Unreinheit, die Völlerei und den Egoismus, die damals unter den römischen Klerikern am päpstlichen Hof herrschten. Das Ergebnis dieses Prozesses war unerwartet. Der Jude kehrte zurück, und sein christlicher Freund fragte ihn ängstlich nach seinen Eindrücken von Rom. Die Antwort war unerwartet und sehr Weiterlesen

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Warum im Stehen beten?

Warum ist es in der Orthodoxie nicht üblich, während des Gottesdienstes zu sitzen?

Die Christen des Ostens sitzen selten oder fast nie während des Gottesdienstes, was mit der Meinung Tertullians übereinstimmt, der in seinem Gebetbuch sagt: “Es ist im Allgemeinen unziemlich, in Gegenwart und vor dem Angesicht dessen zu sitzen, den man fürchtet und ehrt, und noch unheiliger, vor dem Angesicht des lebendigen Gottes zu sitzen, vor dem auch die Engel mit Furcht und Zittern stehen”.

***

“Ist es Pflicht, während des Gottesdienstes zu stehen? Warum kann man nicht sitzen?”

Erzbischof Vincentius antwortet:

– In unserer orthodoxen Kirche ist es üblich, während des Gottesdienstes zu stehen. Denn in diesem Weiterlesen

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CORONAVIRUS

CORONAVIRUS: „Die Kirche sollte für Katastrophen im Maßstab bereit sein“Apokalypse

Aktuell beherrscht das Thema Coronavirus die gesamte Medienlandschaft. Wie sich in den letzten Wochen gezeigt hat, war dieses Problem in der Kirchengemeinschaft umstritten. Zu diesem schwierigen Thema führen wir heute ein Gespräch mit dem Erzbischof Theodosius Boyarsky (Snigirev) – Vikar des Metropoliten von Kiew und der gesamten Ukraine Onufriy, Gouverneur des Nordvikariats der Hauptstadt der Ukraine, außerordentlicher Professor der theologischen Akademie in Kiew und Leiter des Kirchengerichts der Diözese Kiew.

– Eure Exzellenz, es gibt eine heftige Debatte in der Kirchengemeinschaft – sollten die hygienischen Vorgaben und Normen der weltlichen Behörden für die Kirche gelten? Wird das Virus durch die Kommunion übertragen? Was geschieht, wenn wir die Kirchen schließen müssen? Was sagen Sie zu all diesen Fragen?

–  Die Tatsache, dass das Thema Coronavirus zum Anlass für Diskussionen innerhalb der Kirche wurde, ist sehr zu begrüßen. Die Kirche muss immer auf äußere Herausforderungen und Gefahren vorbereitet sein, auch wenn man in ruhigen Zeiten eher entspannt sein kann. Das Coronavirus ist eine gute Gelegenheit für unsere orthodoxe Kirche, sich auf die eschatologische Zeit vorzubereiten. Unter theologischen, kanonischen und liturgischen Aspekten. Bisher wurde dieses Thema größtenteils nur ansatzweise und oberflächlich diskutiert.

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Gottesdienst in der orthodoxen Kirche

Dieser Film (mit deutschen Untertiteln, falls eine andere Sprache erscheint, dann umschalten bei “Einstellungen”) ist der orthodoxen Anbetung, dem Gottesdienst gewidmet. Wie haben die frühen Christen gebetet? Was ist eine “Nachtwache” und wie läuft sie ab? Wie lange dauert sie? Warum beten wir in unseren Kirchen nicht auf Russisch, sondern in Kirchenslawisch? Welche Bedeutung haben Weihrauch, Gesang und Glockengeläut während des Gottesdienstes? Wer sind die Priester und warum werden sie gebraucht? Wie werden sie ordiniert? Und darf ein Priester Geld für Taufe, Hochzeit oder Begräbnis nehmen?

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