Die Vorbereitung zur Kirchengang

DIE VORBEREITUNG ZUM KIRCHGANG
In der Regel besucht die orthodoxe Familie gemeinsam die Kirche und empfängt dort nach Möglichkeit auch gemeinsam die heiligen Gaben Christi.
Doch wie bereitet man sich auf den Kirchgang vor? Dies ist keine so einfache Frage, wie es auf den ersten Blick scheint. Alles ist von Bedeutung: die Kleidung, die Stimmung usw. Die Kirche ist das Haus Gottes, der Himmel auf Erden und der Ort, an dem die erhabenen Sakramente gefeiert werden. Wir sollten uns mit Eifer auf den Empfang der Gnade vorbereiten, damit der Herr uns nicht für unsere Nachlässigkeit im Umgang mit dem Wichtigsten richtet.
Schon der Apostel Paulus spricht über die Bedeutung der Kleidung beim Kirchgang, indem er den Frauen aufträgt, den Kopf zu bedecken. Er bemerkt, dass das bedeckte Haupt ein Zeichen für die Engel sei. Sogar die Engel achten darauf, wie wir gekleidet sind. In der Kleidung wird die Stimmung der Seele widergespiegelt. Ein bedecktes Haupt ist ein Zeichen der Bescheidenheit. Es genügt, eine Frau mit und ohne Kopftuch zu sehen, um dies zu verstehen. Es ist natürlich nicht schicklich, mit einem kurzen Rock, einem zu weit ausgeschnittenen Kleid oder einem Trikothemd in die Kirche zu gehen. Unangebracht ist alles, was die Aufmerksamkeit auf sich zieht und vom Gebet ablenkt. Dies gilt auch für Frauen in Hosen, obwohl diese Kleidung heute weit verbreitet ist. Wer die Bibel gelesen hat, wird sich an das alttestamentliche Verbot erinnern, das Frauen das Tragen von Männerkleidung und Männern das Tragen von Frauenkleidung untersagt. Heute werden diese klaren Unterschiede leider oft nicht mehr beachtet.
Nicht weniger wichtig als die Kleidung ist die innere Haltung, mit der man die Kirche betritt. Sind wir friedlich, böse oder nachtragend gestimmt? Diese Stimmung beeinflusst das Gebet in der Kirche. Zu Beginn der Morgen- und Abendgebete wird folgende Ermahnung gegeben: „Warte ein wenig, bis sich alle deine Gefühle beruhigt haben und deine Gedanken alles Irdische losgelassen haben.” Dasselbe gilt auch für den Besuch der Kirche. Es ist nicht gut, direkt nach einem Fußballspiel oder Kinobesuch in die Kirche zu gehen. Eine gewisse Zeit sollte zwischen den Dingen des Alltags und dem kirchlichen Gebet liegen.
Es gibt Haltungen, die nach kirchlichen Regeln das Kommen zum Gottesdienst verbieten.
Dazu zählen Gehässigkeit und Bosheit gegenüber Mitmenschen sowie das Fehlen der Bereitschaft zur Versöhnung. Wenn Bosheit die Seele ergriffen hat, ist ein Besuch der Kirche nicht nur zwecklos, sondern sogar ungebührlich. Wie schwer es auch sein mag, man sollte alle Kräfte sammeln und mit den Menschen Frieden schließen, die uns gekränkt haben. Man sollte nicht von vornherein davon ausgehen, dass sie unverbesserlich und unversöhnlich sind. Der Herr wird uns nur für unsere Vergehen zur Verantwortung ziehen. Wenn wir uns ehrlich mit unseren Mitmenschen versöhnen, wird unser Gewissen frei sein.

((Книга о церкви: Лоргус,Дудко), foto photodom)

Back to Top
Don`t copy text!