Es ist unbedingt nötig, sich rechtzeitig auf den Empfang der heiligen Gaben vorzubereiten. Zur Vorbereitung gehören intensiveres Beten, der Besuch von Gottesdiensten, Fasten, gute Taten und die Beichte sowie die Vorbereitung darauf.
Gewöhnlich beginnt man einige Tage vor der Kommunion mit der Vorbereitung. Manchmal dauert das Fasten eine Woche, meist jedoch nur drei Tage. Das Fasten ist streng und umfasst den Verzicht auf Fleisch und Fisch. Das Wichtigste dabei ist – wie auch bei der übrigen Vorbereitung – die Läuterung der Seele. Dafür ist das Gebet wichtig, denn es ist Nahrung für die Seele. Zu den üblichen Morgen- und Abendgebeten werden Kanon- und Akathistos-Hymnen hinzugefügt. Am Tag vor der Kommunion liest man den Bußkanon zu „unserem Herrn Jesus Christus”, den Bittkanon zur „Allheiligen Gottesgebärerin” und den Kanon-Hymnus zum „Schutzengel”. Am Abend vor der Kommunion besucht man den Abendgottesdienst in der Kirche und liest anschließend die Regel zur heiligen Kommunion. All diese Kanon-Hymnen und Regeln sind im Gebetbuch abgedruckt.
Zudem muss man sich auf die Beichte vorbereiten, indem man sich an alle Sünden erinnert, die man seit der letzten Beichte begangen hat. Einige geistliche Väter raten, bei dieser Vorbereitung besondere Bücher zu verwenden, die „Prüfung der Seele” genannt werden und über die Zehn Gebote handeln.
Für Menschen, die seit langer Zeit nicht mehr zur Beichte gegangen sind und viele ihrer Sünden vergessen haben, können solche Bücher nützlich sein. Denjenigen, die selten beichten, fehlt gewöhnlich ein klares Sündenbewusstsein. Sie vergessen die – wie sie meinen – „kleinen” Sünden sehr leicht und bekennen sie auch bei der Beichte nicht. Selbst die ungewollte Verheimlichung einer Sünde gilt als schwerwiegend. Sünden, die man nicht gebeichtet hat oder vergessen hat, belasten das Gewissen, machen das Leben schwer und dunkel und können seelische und körperliche Krankheiten verursachen. Je genauer die Beichte und die Erforschung des Gewissens sind, desto größer ist die Erleichterung für die Seele. Je mehr Mühe wir in die Reinigung unseres Gewissens investieren, desto größere Fortschritte machen wir im geistlichen Leben. Wir kommen dem Reich Gottes näher und empfangen den Leib und das Blut Christi würdiger.
Vor der Kommunion sollten wir besonders genau darüber nachdenken, ob wir jemanden gekränkt haben oder jemandes Feind sind. Die Kommunion wird uns keinen Nutzen bringen, sondern uns zum Gericht und zur Verdammnis gereichen, wenn wir uns nicht versöhnt haben. „Deswegen sind … nicht wenige schon entschlafen”, schreibt der Apostel Paulus über den unwürdigen Empfang des Leibes und Blutes des Herrn (vgl. 1 Kor 11,30).
Und natürlich müssen wir beachten, dass man ab Mitternacht nicht nur nichts essen, sondern auch nichts trinken darf. Einige verzichten bereits nach dem Abendgottesdienst auf Essen und Trinken, aber nach Mitternacht, wenn der neue Tag beginnt, ist dies verpflichtend.
All dies sollte nur mit dem Segen des geistlichen Vaters getan werden, der festlegt, wie und wie lange gefastet werden soll, welche Gebetsregeln zu befolgen sind usw. Andernfalls ist die entsprechende Regel aus dem Gebetsbuch zu befolgen.
Die bei Frauen häufig auftretenden Fragen zur Teilnahme an den heiligen Sakramenten Christi an bestimmten Tagen lassen sich wie folgt beantworten. In der christlichen Kirche ist das Vergießen von Blut – sei es von Frauen, Männern oder Tieren – verboten. Bei Nasenbluten muss der Priester beispielsweise den Gottesdienst unterbrechen. Das einzige Opfer, das gebracht wird, ist das von Christus. Darüber hinaus gibt es eine Verordnung des Heiligen Dionysius von Alexandria, in der Folgendes steht: „Ob es Frauen, die sich in der Reinigungsphase (ἐν ἀφέδρῳ) befinden, erlaubt ist, in diesem Zustand den Tempel Gottes zu betreten, halte ich für überflüssig zu fragen. Ich denke, dass sie es in diesem Zustand selbst nicht wagen würden, sich dem heiligen Mahl zu nähern oder den Leib und das Blut Christi zu berühren. So wie die Frau, die seit zwölf Jahren an Blutungen litt und sich, um geheilt zu werden, nicht Christus selbst, sondern nur den Saum seines Gewandes berührte. Zu beten, in welchem Zustand und in welcher Lage man sich auch immer befindet, sich an den Herrn zu erinnern und ihn um Hilfe zu bitten, ist nicht unanständig. Sich jedoch dem Allerheiligsten zu nähern, ohne ganz rein an Seele und Körper zu sein, ist verboten.“