Archive for Juni, 2008
Heilung zweier Besessener
Und als er an das jenseitige Ufer gekommen war, in das Land der Gadarener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen. <Sie waren> sehr bösartig, so dass niemand auf jenem Weg vorbeigehen konnte. Und siehe, sie schrien und sagten: Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen? Es weidete aber fern von ihnen eine Herde von vielen Schweinen. Die Dämonen aber baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Herde Schweine! Und Jesus sprach zu ihnen: Geht hin! Sie aber fuhren aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, und sie kamen um in dem Gewässer. Die Hüter flohen und gingen in die Stadt und verkündeten alles und das von den Besessenen. Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesus entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie, dass er aus ihrem Gebiet weggehen möchte.
(Matthäus 8:28)
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Der reiche Mann und der arme Lazarus
Es war ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. Ein Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre, und er begehrte, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen; auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb auch der Reiche und wurde begraben. Und als er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief und sprach:
Sonntag der allen Heiligen
Am ersten Sonntag nach dem Pfingsten feiert die orthodoxe Kirche Fest der Allerheiligen.
Die erste Erwähnung dieses Feiertages finden wir im IV Jahrhundert. Im Jahre 609 hat der römische Papst Bonifatius IV zu Allerheiligen das Pantheon zu Ehren der Gottesmutter und aller Märtyrer zu einer christlichen Kirche geweiht, damit (nach den Worten des großen englischen Historikers) «das Gedächtnis aller Heiligen in Zukunft an dem Ort geschehen konnte, wo sie weder die Götter achteten, noch die Dämonen».
Allen Heiligen wird nicht zufällig in der ersten Woche an dem Tag gedacht. Zu Pfingsten wurde die Kirche begründet, dies ist der Tag ihrer Geburt, der Tag, an dem der Keim in die Erde gesetzt wurde. Und wir sehen, von welch leuchtender Farbe diese eingepflanzte Blume ist: die heiligen Märtyrer, die ehrwürdigen Vater, die Propheten und die Narren in Christo.
Johannes Chrysostomus widmet eine Reihe von Lobreden auf berühmte Heilige – Vertreter der Kirche von Antiochien (von denen er einige persönlich kannte) – und auf Heilige, die in Antiochien besonders verehrt wurden. Die Sammlung umfasst 21 Reden. Lobpreis aller Heiligen, die in der Welt gelitten haben*
Die Märtyrer sind den Engeln gleich; durch das Martyrium ist der Tod für die Menschen zu einer Errungenschaft geworden, und das größte Übel, das der Teufel ihnen zufügte, ist durch die Weisheit Gottes in Gutes für die Menschen verwandelt worden. Das Martyrium ist Jubel und Kampf zugleich, schrecklicher als gewöhnliche Schlachten, weil die Märtyrer wehrlos sind. Es ist der Sieg der Unbewaffneten über die Bewaffneten. Das Martyrium ist eine Himmelsleiter; aber die Schwere der Qualen steht in keinem Verhältnis zu der Größe der Belohnung, die sie erwartet: sie und die Belohnung selbst – die Teilhabe an den Leiden Christi – werden im kommenden Zeitalter belohnt werden. Der Aufstieg der Märtyrer zum Himmel, zum Thron des Herrn, der sie als Freunde empfängt. Vorbereitung auf das Martyrium in Friedenszeiten. Die Taten der Tugend werden durch den Gedanken an die Belohnung erleichtert und sind selbst die Belohnung. Die Süße des Nachtgebets. Ermahnung, der Märtyrer stets zu gedenken und dadurch die eigene Seele als Wohnung des Himmelskönigs zu schmücken.
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