Sonntag der allen Heiligen
Am ersten Sonntag nach dem Pfingsten feiert die orthodoxe Kirche Fest der Allerheiligen.
Die erste Erwähnung dieses Feiertages finden wir im IV Jahrhundert. Im Jahre 609 hat der römische Papst Bonifatius IV zu Allerheiligen das Pantheon zu Ehren der Gottesmutter und aller Märtyrer zu einer christlichen Kirche geweiht, damit (nach den Worten des großen englischen Historikers) «das Gedächtnis aller Heiligen in Zukunft an dem Ort geschehen konnte, wo sie weder die Götter achteten, noch die Dämonen».
Allen Heiligen wird nicht zufällig in der ersten Woche an dem Tag gedacht. Zu Pfingsten wurde die Kirche begründet, dies ist der Tag ihrer Geburt, der Tag, an dem der Keim in die Erde gesetzt wurde. Und wir sehen, von welch leuchtender Farbe diese eingepflanzte Blume ist: die heiligen Märtyrer, die ehrwürdigen Vater, die Propheten und die Narren in Christo.
Johannes Chrysostomus widmet eine Reihe von Lobreden auf berühmte Heilige – Vertreter der Kirche von Antiochien (von denen er einige persönlich kannte) – und auf Heilige, die in Antiochien besonders verehrt wurden. Die Sammlung umfasst 21 Reden. Lobpreis aller Heiligen, die in der Welt gelitten haben*
Die Märtyrer sind den Engeln gleich; durch das Martyrium ist der Tod für die Menschen zu einer Errungenschaft geworden, und das größte Übel, das der Teufel ihnen zufügte, ist durch die Weisheit Gottes in Gutes für die Menschen verwandelt worden. Das Martyrium ist Jubel und Kampf zugleich, schrecklicher als gewöhnliche Schlachten, weil die Märtyrer wehrlos sind. Es ist der Sieg der Unbewaffneten über die Bewaffneten. Das Martyrium ist eine Himmelsleiter; aber die Schwere der Qualen steht in keinem Verhältnis zu der Größe der Belohnung, die sie erwartet: sie und die Belohnung selbst – die Teilhabe an den Leiden Christi – werden im kommenden Zeitalter belohnt werden. Der Aufstieg der Märtyrer zum Himmel, zum Thron des Herrn, der sie als Freunde empfängt. Vorbereitung auf das Martyrium in Friedenszeiten. Die Taten der Tugend werden durch den Gedanken an die Belohnung erleichtert und sind selbst die Belohnung. Die Süße des Nachtgebets. Ermahnung, der Märtyrer stets zu gedenken und dadurch die eigene Seele als Wohnung des Himmelskönigs zu schmücken.
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