† Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg

Archive for März, 2010

Die Praxis des Jesus-Gebetes

Archimandrit Sofroni (Sacharow)

Arch.SofroniIch möchte hier die wichtigsten Aspekte jener großen Herzenskultur und die wohlbedachten Ratschläge für diese Verhaltensweise darlegen, wie ich sie auf dem Heiligen Berge angetroffen habe.
Viele Jahre hindurch sprachen die Mönche das Gebet mit den Lippen, ohne nach zusätzlichen Methoden der Vereinigung des Geistes mit dem Herzen zu suchen. Ihr Augenmerk galt im täglichen Leben der inneren Übereinstimmung mit den Geboten Christi. Eine jahrhundertlange Erfahrung dieser Askese zeigte, daß der Verstand sich mit dem Herzen unter der Einwirkung Gottes vereint, sobald der Mönch eine solide Erfahrung im Gehorchen und Entsagen erworben hat, sobald sein Sinn, Herz und sogar der Leib des „alten Menschen” hinreichend von der Macht der Sünde befreit worden ist. Allerdings haben sowohl früher wie auch jetzt zuweilen die Väter gestattet, zu einer künstlichen Methode der Hinführung des Sinnes in das Herz Zuflucht zu nehmen. Zu diesem Zwecke spricht der Mönch, nachdem er den Körper entspannt und den Kopf auf die Brust gesenkt hat, in Gedanken das Gebet, wobei er leise bei den Worten: „Herr Jesus Christus (Sohn Gottes)” einatmet und beim Ausatmen das Gebet abschließt: „erbarme Dich meiner (des Sünders)”.
Beim Einatmen folgt die Aufmerksamkeit des Sinnes der Bewegung der Luft und bleibt in dem oberen Teil des Herzens. Bei solchem Tun kann nach einer gewissen Zeit die Aufmerksamkeit konzentriert bleiben, und Weiterlesen

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Gnadengaben der göttlichen Liebe

Kraftwirkungen des Sakramentes der Kommunion.

Johannes von KronstadtWas ist mehr zu bewundern, die Schlichtheit oder die Größe am Sakrament des Leibes und Blutes Christi? Das Natürliche – die sichtbaren, fühlbaren und zu Schmeckenden Elemente des Sakraments oder das Übernatürliche: die Weisheit und Erlösungskraft, die Herrliche Gerechtigkeit und das Heilige, das den im Glauben Herzutretenden rechtfertigt und heiligt, oder die lebenschaffende Kraft, die durch Seele und Leib der Beteiligten empfunden wird?
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Die heiligen Gaben, der allerreinste Leib und das Blut des Herrn, sind das größte Opfer, das die Barmherzigkeit Gottes und Seine Gerechtigkeit gebracht haben, sie stehen dir Reinheit und Erneuerung, Unverweslichkeit, Spiritualität und Leben, Kraft und Ruhm, Friede und Freude. Wohlklang und Zier der Menschheit, Verwandlung und Licht, Güte, Liebe und Übereignung an Gott. Schau auf die hl. Geheimnisse in Furcht und Liebe, der du sündig und unwürdig bist.
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„Die Verheißungen Gottes sind Ja und Amen” (2 Kor.1, 30). Das gilt auch für die hl. Geheimnisse, für Leib und Blut Christi; in ihnen ist alles Ja, und in ihnen alles Amen, d. h. in ihrem gesamten Wesen sind sie wahrhaftig, lebenschaffend, befreiend, erleuchtend, friedenstiftend und erneuernd für Seele und Leib der aus Glauben und Eifer bußfertig und voller Reue Kommunizierenden. Weiterlesen

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Erzbischof Luka von Krim

Nimm dein Kreuz und folge Christus nach.

Erzbischof Luka„ Wer Mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst. Er nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um Meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten” (Mk 8,35).

Diese Worte Christi voll Spannung und Tiefe mögen bei manchen Unverständnis provozieren.. Was meint der Herr, wenn er sagt: Wenn du dein Leben erhalten willst wirst du es verlieren?
Ist es nicht das Natürlichste auf der Welt, sein Leben zu erhalten? Der Herr sagt: „Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren.” Das heißt ja, dass man um des Herrn Jesu Christi und des Evangeliums willen sein Leben verlieren muss, um es zu erhalten.
Was aber bedeutet das? Wie ist das zu verstehen? Natürlich kann es keinen Widerspruch in den Worten Christi geben. Wir werden sie richtig begreifen müssen. Die Antwort, die der Herr Selbst gibt, räumt jedes Missverständnis aus. unser „Wer Mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst. Er nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach.” Wenn immer wir dies tun, erhalten wir unser Leben. Voraussetzung dafür sind Selbstverleugnung, Aufnahme des Kreuzes und Nachfolge Jesu Christi.
Was heißt: Sich selbst verleugnen?
Entscheidend für uns ist zu wissen: Sich selbst verleugnen heißt das eigene Lebensverständnis in Frage zu stellen, des Lebensweges zu verzichten und dem abzusagen, was unser Herz fälschlich begehrt. Ziele, Weiterlesen

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Der Dienst des Christen

Der Dienst des Christen in der säkularen Gesellschaft.

AngelAnbetung meint gewöhnlich eine rein religiöse Praxis und entsprechende Handlungen. Im weiteren Sinne kann dieses Wort als Beziehung definiert werden, die ein Mensch beginnt, der sich für die höchsten Werte entscheidet, ihnen sein Leben weiht und die damit verbundenen Pflichten bewusst trägt.
Mithin ist der Begriff der Anbetung weiter als nur religiöse Gottesverehrung zu fassen. Er beginnt, wenn wir jenseits der eigenen Grenzen Werte entdecken, die größer als wir und wichtiger für uns als wir selbst sind. Das menschliche Leben bleibt dann zurück hinter dem, wofür ein Mensch zu leben und zu sterben bereit ist. Die Bereitschaft dazu wurzelt in dieser Grundhaltung, unabhängig davon, was als höchster Wert anerkannt oder bekannt wird.
Für uns Gläubige ist das Gott. Ihn kennen wir, beten wir an. Ihn lieben und verehren wir, und ihm wollen wir gehorchen.
Dabei gilt festzuhalten, dass Andacht und ehrfürchtiger Dienst in dem Augenblick beginnen, sobald wir einer Sache oder einem Menschen den höchsten Wert zuordnen. Dies bringt uns, ohne dass wir dessen immer bewusst sind, in die Nähe von Menschen, die sich grundsätzlich Weiterlesen

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IKONE “die Schnellhörende”

die SchnellhörendeDie Ikone der Mutter Gottes “Schnellhörende” befindet sich in dem Dochiariou Kloster auf dem Berg Athos. Die Ikone wurde im 10. Jahrhundert geschrieben zur Zeiten des Klostervorstehers den Heiligen Neophit. Nach dem viele Jahrhunderte vergangen waren, hörte der jeden Tag mit einer brennenden Fackel vorbeigehende Mönch Nil von der an der Tür hängenden Ikone eine Stimme; welche von der Mutter Gottes kam. Die Stimme sagte, daß der Mönch nicht mit der Fackel herumlaufen möge, daß er Sie nicht mit dem Ruß beschwärzen möge.  Der Mönch achtete nicht darauf und machte es jeden Tag auf’s Neue. Er wurde bestraft und verlor sein Augenlicht. Tag und Nacht betete der Mönch vor der Ikone der Mutter Gottes und bat um Vergebung für sein Ungehorsam, die Erbarmungsvolle Mutter Gottes erhörte seine Gebete und seine Augen erblickten wieder das Licht. Sie sagte zu dem Mönch er möge dies seinen Mitbrüder erzählen, die Mutter Gottes fügte noch hinzu dass ab dem heutigen Tage ihr die Ikone ” die Schnellhörende” nennen werdet, denn allen die zu mir kommen und beten werden, werde ich meine Liebe zeigen und ihre Bitten erfüllen. In der letzen Zeit sind durch die Ikone viele Wunder geschehen. Menschen die das Licht der Augen verloren konnten wieder sehen. Es gibt auch Fälle wo an Epilepsie erkrankte Leute geheilt Weiterlesen

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Gottesdienst, Vesper und Weihrauch

(Einige erklärende Worte) Jede Handlung im Gottesdienst und jeder Gegenstand in der Kirche hat eine tiefe Bedeutung. Gottesdienst bedeutet –  Gott zu dienen vor Ihm zu

stehen, Ihn zu loben,  Ihm Danksagung darzubringen, sich zu Ihm wenden und um Erbarmung zu bitten. Wenn wir zum Gottesdienst gehen, müssen wir uns bewusst sein, dass wir in Gottes Haus kommen, schließen wir uns den Hymnen der Engel, die schon seit Ewigkeiten gesungen werden, an. Wir bilden dort eine göttliche Familie – die heilige Kirche. Die Teilnahme am Gottesdienst ist für einen tiefgläubigen Menschen eine große Freude. Hier offenbaren sich die Geheimnisse,

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