† Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg

Archive for März, 2009

Vierte Woche der Großen Fastenzeit

Sonntag des Johannes Klimakos

Die Woche endet mit dem vierten Fastensonntag, der dem Gedächtnis des ehrwürdigen Johannes Klimakos, eines Abtes vom Berg Sinai und sehr strengen Asketen, geweiht ist. Der Heilige des 7 J.H. hat ein Buch über den geistigen Weg zu Gott geschrieben. Das Buch heißt “Die Himmelsleiter” es beschreibt 30 Stufen des Weges. Hier ist der Schatz der orthodoxen Theologie, ab dem 1 Jahrhundert und bis zum heutigen Tag zusammen gesammelt. Im Katharinen-Kloster am Berge Sinai verbrachte der Heilige 19 Jahre zu, mit Gebet und Arbeit, mit Kasteiung seines Leibes und der Betrachtung göttlicher Dinge. Von da an begab er sich in eine Zelle unweit des Klosters, Thola genannt. Da versenkte er sich in das Gebet und in die heilige Betrachtung oft so tief, daß er Tod zu sein schien für jeden äußeren Eindruck, und nur hier und da einen Seufzer, sein inneres Leben und sein leuchtendes Angesicht die Seligkeit seines Gottschauens verriet. Heftige Kämpfe hatte er mit unordentlichen Regungen zu bestehen, in denen er durch brünstiges Gebet siegte. Dadurch half er auch Andern zum Siege. So kam einst ein Mönch, Namens Isak, den die heftigsten Versuchungen des Fleisches 


fast zur Verzweiflung gebracht hatten, zum Hl. Johannes und klagte ihm unter Tränen seine Not. „Mein Sohn, sprach der Heilige ermutigend, laß uns Gott zu unserer Zuflucht nehmen!” Der Heilige kniete mit dem Geplagten nieder und betete mit Inbrunst um Gottes Beistand. Er ward erhört und der Geplagte von den Versuchungen befreit.
Es ist unwichtig in welchem Jahrhundert  ein Christ lebt, er wird den gleichen Weg gehen um die gleiche Wahrheit zu erfahren durch den gleichen Heiligen Geist, den Geist der außer Zeit ist.

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Zacheus, der Oberzöllner

zacchaeous-image002-291x405…Jesus ging hinein und zog durch Jericho. Und siehe, <da war> ein Mann, mit Namen Zachäus genannt, und der war ein Oberzöllner und war reich. Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei; und er konnte es nicht wegen der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er Ihn sehe; denn Er sollte dort durchkommen. Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilends herab! Denn heute muss ich in deinem Haus bleiben. Und er stieg eilends herab und nahm Ihn auf mit Freuden. Und als sie es sahen, murrten alle und sagten: Er ist eingekehrt, um bei einem sündigen Mann zu herbergen. Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.

(Lukas 19: 1-10)


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Dritte Woche der Großen Fastenzeit

Sonntag der Kreuzverehrung

Vor Deinem Kreuz, o Gebietender, fallen wir nieder, und Deine heilige Auferstehung lobpreisen wir !

Am Vorabend wird bei der Nachtwache ein Kreuz aus dem Altarraum zur Verehrung in die Mitte der Kirche getragen. Diese Kreuzverehrung erfolgt unter dem Gesang des Hymnus: “Dein Kreuz, 0 Gebieter, beten wir an, und Deine heilige Auferstehung preisen wir.” Das Kreuz bleibt die ganze Woche zur Verehrung in der Mitte der Kirche liegen. Diese Woche ist eine Woche des strengeren Fastens als die zweite und dritte Fastenwoche. Am Mittwoch ist die Hälfte der Fastenzeit vergangen. An allen Tagen der Woche wird das Kreuz verehrt. Am Freitag wird bei der Vesper das Kreuz in den Altar getragen. Das Kreuz ist wie die Ikonen und das Evangelienbuch für die orthodoxen Christen eine Abschattung der Wirklichkeit, auf die durch das Bild hingewiesen wird. Die Verehrung einer solchen Abschattung gilt nicht dieser selbst, sondern der Wirklichkeit,  die sie darstellt und die nicht anders als im Bild in Erscheinung treten kann. Dahinter steht die Überzeugung, dass das Göttliche in dieser Transparenz des Kreuzes wird uns deutlich die

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Zweite Woche der Großen Fastenzeit

Sonntag des Hl.Palamas

Der künftige heilige Erzbischof wurde 1296 geboren und bekam seine Ausbildung in Konstantinopel. Nach dem frühen Tod seines Vaters, des Senators Konstantin, der 1301 folgte, fiel es Gregor zu, unter dem Schutz des Kaisers Andronikos II zu kommen. Auf diese Weise verbrachte der junge Mann die ersten 20 Jahre seines Lebens am Kaiserhof, und für später stand ihm, der er verschiedentlich talentiert war, eine steile und erfolgreiche Karriere bevor. Er studierte die weltlichen Disziplinen und die Philosophie beim besten Lehrer dieser Zeit – Theodor Metochites, welcher Philologe und Theologe, Rektor der Universität und, wie man dieses Amt heutzutage nennt, Ministerpräsident war. Gregor Palamas war der beste seiner Schüler; ein besonderes Interesse hatte er zur Philosophie des Aristoteles. Im Alter von 17 Jahren hielt Gregor Palamas am Hofe des Kaisers vor selbigem und anderen hochgestellten Persönlichkeiten sogar eine Vorlesung über den Syllogismus des Aristoteles. Der Vortrag 

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Der Tod des Täufers

l_002Zu jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, die Kunde von Jesus und sprach zu seinen Dienern: Dieser ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferweckt worden, und darum wirken solche <Wunder>kräfte in ihm. Denn Herodes hatte Johannes angegriffen, ihn gebunden und ins Gefängnis gesetzt um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben. Und als er ihn töten wollte, fürchtete er die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielten. Als aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias (Salome) vor ihnen, und sie gefiel dem Herodes. Deshalb sagte er mit einem Eid zu, ihr zu geben, um was sie auch bitten würde. Sie aber, von ihrer Mutter angewiesen, sagt: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes’ des Täufers! Und der König wurde traurig aber um der Eide und um deren willen, die mit zu Tisch lagen, befahl er, den Kopf von Johannes zu geben. Und er sandte hin und ließ den Johannes im Gefängnis enthaupten. Und sein Haupt wurde auf einer

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Triumph der Orthodoxie

Wir feiern heute den Tag des Seges der Orthodoxie. Von welchem Triumph soll da die Rede sein ?
Wenn wir uns gegenwärtig umschauen und tief hinein in die uns so vertraute und werte Orthodoxie blicken, wieviel Schlaffheit und Bedrücktheit sehen wir dort, wie wenig von dem, was wie ein Triumph aussieht. Freilich triumphieren wir gar nicht so sehr über den sichtbaren Ruhm der Orthodoxie. Ihren Sieg sehen wir vielmehr in zwei Bereichen.
Einmal darin, daß orthodoxe Menschen, ob nun über die Erde zerstreut oder in Volksgemeinden dicht beieinander, trotz Verfolgungen und unbeschreiblichen Schwierigkeiten ihren Glauben klar und rein erhalten, andächtig ihren Gottesdienst bewahrt haben und den geistlichen Weg…gegangen sind, der uns von Christus im Evangelium und von den Kirchenvätern im Laufe der Jahrhunderte unserer Kirchengeschichte vermittelt worden ist.
Darüber können wir uns wohl freuen ! Wir empfinden Bewunderung und Ehrfurcht vor denen, die in den 2 Jahrtausenden im Glauben des reinen Bekenntnisses gestanden und in einer dem Evangelium wahrhaft entsprechenden Spiritualitaet gelebt haben. Sie konnten uns einen kostbaren, tief verinnerlichten und erbauenden Gottesdienst weitergeben. Allerdings wissen wir, wie sehr auch ein Mensch Weiterlesen

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Erste Woche der Großen Fastenzeit

Triumph der Orthodoxie

Am Ende des 7. Jahrhunderts nahm die Kirche eine Haltung ein, die das Gegenteil der frühkirchlichen Haltung war. Diese für die Geschichte der Kunst und der Kirche bedeutende Entscheidung fiel im Jahr 692 beim Konzil „im Trullo“ (Kuppelsaal des Kaiserpalastes). In seinem Kanon 82 bestimmte das Konzil, „dass das Bild des Lammes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt, Christi, unseres Gottes, künftig in menschlicher Gestalt, statt wie früher als Lamm gezeigt wird“. Hier begann die langsame Entwicklung der christlichen Kunst von der formelhaften, wenn auch kostspieligen byzantinischen Kunst mit ihrer begrenzten Auswahl an Darstellungen und Stilen bis zum voll erblühten Realismus der Renaissance mit Mantegna, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Botticelli, Correggio, Raphaelund späteren Meistern wie Rubens, Tizian und Gianlorenzo Bernini. Zuerst kam jedoch der Bildersturm des 8. Jahrhunderts in Ostrom, wo der Vormarsch direkter bildlicher Darstellungen verständlicherweise auf erheblichen Widerstand stieß. Mit dem Befehl, religiöse 
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Sonntag der Vergebung

Wort des Hirten.

Archimandrit Ioan Krestjankin.

Wort bei dem Ritus der Vergebung (am Sonntag der Vergebung)

Durch Gottes Güte erneut stehen wir “am Eingang” der Heiligen Vierzigtageszeit…
Das Große Fasten – das ist die Zeit des Gnadenreichen und rettungsbringenden Tuns, des besonderen, verstärkten Arbeitens dafür, uns geistig zu erneuern, um, in der Reinheit des Herzens, die Lichte Auferstehung Christi zu feiern und zu verherrlichen. Aber es ist unmöglich, diese Arbeit anzutreten, ohne sich gegenseitig verziehen zu haben. Die Große Fastenzeit ist – die Zeit unserer verstärkten Gebete, in welchen wir Gott bitten werden, dass Er unsere Reue annimmt, dass Er durch Sein gütiges Erbarmen’ unsere schwachen; Kräfte auf dem Weg zum ewigen Leben stärkt, wir werden für uns Verzeihung für unsere Sünden ersuchen, welche wir alle bedauerlicherweise in großer Menge haben. Jedoch müssen wir es Verdienen, dass Gott unsere Gebete erhört, damit das Stöhnen unserer Seele an Sein Gehör dringt. Doch dazu müssen wir es vor allem lernen, selbst unseren’ Nächsten zu vergeben. ” Dies fordert von uns die Gerechtigkeit Gottes. Daran erinnert uns Weiterlesen

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Vertreibung aus dem Paradies

oder Sonntag der Vergebung

Die auf diesen Sonntag folgende Woche heißt “Butterwoche”. Am “Sonntag der” Vertreibung des Adam” auch “Sonntag des Verzeihens” oder “Sonntag des Käseverzichtes” genannt, wird aus dem Evangelium die Stelle über die Verzeihung der Sünden und über das Fasten gelesen. Die Vertreibung Adams aus dem Paradies wird in vielen gottesdienstlichen Texten in Erinnerung gerufen. Am Abend versammeln sich alle in der Kirche zum Ritus des Verzeihens. Diese Vesper wird bereits als Fastengottesdienst gehalten, das liturgische Gewand ist schwarz, es werden Kniefalle gemacht und Bußlieder gesungen. Am Ende des Gottesdienstes wird über das Verzeihen 

der Sunden und Kränkungen und über das Fasten gepredigt und ein Segensgebet für die Große Fastenzeit gelesen. Die Geistlichen, vom Vorsteher beginnend, bitten die Gläubigen und einander um Verzeihung. Danach gehen alle der Reihe nach zu den Priestern, verbeugen sich, bitten um Verzeihung und verzeihen ihrerseits alle Sunden und Kränkungen. Dabei küssen sie das Kreuz und das Evangelium, als Zeichen der Ehrlichkeit ihrer Worte. Genauso bitten auch die Gläubigen einander um Verzeihung. Dieses gegenseitige Verzeihen der Kränkungen ist eine unumgängliche Bedingung für die Reinigung des Herzens und ein erfolgreiches Fasten.

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