† Deutschsprachige russisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Hamburg

Archive for August, 2009

Die Ikone vom deutschen Konsulat

Diese Ikone der ‹Gottesmutter von Kasan› mit der seltsamen halb verwaschenen Aufschrift in lateinischer Schrift auf der Rückseite «Eta ikona budet hranit was wsu schizn» schmückt die Skorbjashchensky Kirche in Sankt Petersburg. Eine gläubige Frau hat uns ihre merkwürdige Geschichte erzählt.
 Einmal kam zu unserer Kirche eine alte Frau; als sie die Ikone der ‹Gottesmutter von Kasan› bemerkte, schlug sie überrascht ihre Hände über dem Kopf zusammen. «Wie ist diese Ikone zu Ihnen gekommen? Ich habe sie einem deutschen Soldaten geschenkt», wunderte sie sich. «Ich erkenne sie an den charakteristischen Kratzern auf dem Rahmen.»
Ich erklärte, dass die Ikone vom deutschen Konsulat, das sich in unserer Stadt befindet, vor einigen Jahren der Kirche übergeben wurde. Die Frau fing an zu weinen und als sie sich etwas beruhigte, nannte sie uns ihren Namen, sie hieß Vera. Sie erzählte, wie die heilige Ikone, die aus ihrer Familie stammte, einst in Deutschland ihre Wirkung entfacht hat.

«Es war im Zweiten Weltkrieg. Ich flüchtete aus meinem Heimatsdorf, das sich im Zentrum der Kämpfe befand. Ich sollte mit meiner Schwester und ihren drei Kindern weit weg fliehen, aber die Mutter war zu krank um den Strapazen des Wegs zu standzuhalten. ‹Ich werde später nachkommen›, versprach ich der Schwester, und schickte sie mit den Kindern nach Rjasan, wo in einer Kolchossiedlung unsere Tante lebte. Nach einem Monat starb unsere Mutter und kurz vor ihrem Tod segnete sie mich mit der Familienikone der ‹Gottesmutter von Kasan›. Mit Weiterlesen

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Starzen von Optina

Gebet des Starzen von Optina.
Herr, hilf mir, daß ich mit innerer Ruhe allem begegne, was mir der bevorstehende Tag bringen mag. Hilf mir, mich ganz und gar Deinem heiligen Willen auszuliefern;  zu jeder Stunde dieses Tages unterweise und stütze mich. Welche Nachrichten ich immer im Verlauf des Tages erhalten mag, helfe mir, sie mit ruhiger Seele und in der festen Überzeugung aufzunehmen, daß in allem Dein heiliger Wille geschieht. In allen meinen Worten und Taten lenke meine Gedanken und Gefühle. Bei allen unvorhergesehenen Ereignissen lass mich nicht vergessen, daß alles aus Deiner Hand kommt. Lass mich aufrichtig und vernünftig mit allen Gliedern meiner Familie umgehen, so daß ich keinen von ihnen verwirre und betrübe.
Herr, gib mir Kraft zum Durchhalten, wenn mich Müdigkeit und Erschöpfung überfallen, und lass mich alle Ereignisse im Verlauf des Tages durchstehen. Lenke meinen Willen  und lehre mich zu beten, zu glauben, zu hoffen, zu dulden, zu verzeihen und zu lieben.     Amen

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Mariä Entschlafung

Mariä Aufnahme in den Himmel, Mariä Himmelfahrt

ist eines der ältesten Feste der Kirche. Es wird am 28. August gefeiert. Die Heilige Schrift berichtet über den Tod Mariens nichts. Aber es existiert eine kirchliche Überlieferung, die bis ins zweite Jahrhundert zurückreicht. Es ist uns nicht genau bekannt, wie lange die Allreine Jungfrau gelebt hat: die einen sagen 57 Jahre, andere 63, wieder andere nennen die Zahl 72; aber es ist klar, dass sie ein hohes Alter erreichte.
Nachdem der Herr in den Himmel aufgefahren war, lebte sie im Haus des heiligen Apostels Johannes des Theologen auf dem Berg Zion, im Südwesten von Jerusalem, wo sich die Burg von Jerusalem erhob. Von da ging sie oft auf den Ölberg, zum Ort der Himmelfahrt ihres Sohnes. Hier betete sie inständig in Abgeschiedenheit. Die Seele der Gottesmutter war immer von einem Wunsch erfüllt: endlich wieder das Antlitz ihres Sohnes zu schauen, in der Herrlichkeit des Himmels. Und eines Tages, während des Gebetserschien ihr der Erzengel Gabriel, welcher der Gottesmutter schon seit den ersten Tagen ihrer Kindheit


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Die Verklärung des Herrn

Als sich Jesus mit Seinen Jüngern in Cäsarea Philippi befand, nahm Er drei von ihnen -Petrus. Jakobus und Johannes -und stieg mit ihnen auf einen Berg. Danach verließ Er sie und ging etwas höher, um alleine zu beten. Es war Nacht; Jesus liebte es gewöhnlich, nachts zu beten. Während des Gebetes wurde Er verklärt. Es geschah etwas, was sich nicht mit der irdischen, menschlichen Gestalt, des Meisters vereinbaren ließ, aus Ihm erstrahlte Seine göttliche Natur. Als die Jünger vom Schlaf erwachten, sahen sie plötzlich ihren Lehrer Jesus Christus in Herrlichkeit, Sein Gewand war weiß wie Schnee, und Sein Gesicht war verklärt. Er sprach mit zwei Propheten -Mose und Elia. Der erste war schon lange gestorben. aber der zweite hatte den Tod noch nicht erfahren, weil er lebendig in den Himmel aufgenommen worden war. Der erste war ein überragender Prophet, dem Gott die ersten Gebote Seines Gesetzes gegeben hatte und der zweite soll, da er seinen irdischen Weg noch nicht vollendet hat, vor der Wiederkehr

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Der Cherubim Hymnus

(Hier finden Sie vier Versionen der Cherubischen Hymne.)

…Die wir die Cherubim im Mysterium abbilden, und die wir der lebensschaffenden Dreiheit den Hymnus des Dreimalheilig singen, lasset uns nun alle Sorge dieser Welt ablegen.
Damit wir empfangen den König des Alls, der unsichtbar geleitet wird von den Ordnungen der Engel. Alleluja, Alleluja, Alleluja…

Der Cherubim Hymnus ist der wichtigste “Cherubikon” (d.h. Engelshymnus), Weiterlesen

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Der ehrwürdige Ephraim der Syrer

Einer der großen Kirchenlehrer, Autor zahlreicher Werke, Theologe, Asket, Dichter, Hymnograph. Gedenktag: 28. Januar (10. Februar)

Das Gebet des Heiligen Ephräm des Syrers.

Herr und Gebieter meines Lebens, gib mir nicht den Geist des Müßiggangs, des Versagens, der Herrschsucht und der Geschwätzigkeit.
Verneigung:
Schenke vielmehr mir, Deinem Diener, den Geist der Keuschheit, der Demut, der Geduld und der Liebe.
Verneigung:
O Herr, mein König, gewähre mir, meine Sünden zu sehen und meinen Bruder nicht zu verdammen, denn Du bist gepriesen in alle Ewigkeit. Amen.
Verneigung:

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Herbstfastenzeit (Entschlafung)

Die Fastenzeit zu Ehren der Allheiligen Gottesgebärerin- dauert zwei Wochen, vom 14 bis 28 August, bis zum Fest Mariä Entschlafung. Diese Fastenzeit ist fast so streng wie die Große Fastenzeit, in dem nach Möglichkeit auf Fleisch, Fisch, Milchprodukte und auch auf Wein und Öl verzichtet werden soll (außer am Wochenende und am Fest der Verklärung Christi muss man nicht so streng fasten). In diesen Zwei Wochen  bemühen sich die Christen besonders intensiv um die Reinigung der Seele und des Leibes, indem sie beten, ihre Sünden beichten und die Heiligen Gaben Christi empfangen. Die Fastenzeit wird von den Gläubigen seit der Antike begangen. Es ist bekannt, dass es im 5. Jahrhundert vier Fasten im Jahr gab – für jede Jahreszeit ein eigenes (das Entschlafungsfasten fällt in den kalendarischen Sommer, wird aber dem Herbst zugerechnet). Es gab auch eine weit verbreitete Tradition: Wer in der Großen Fastenzeit nicht fastete, sollte sich von der Allerheiligenwoche (Sonntag eine Woche nach Trinitatis) bis zur Entschlafung enthalten. Jahrhunderts wurde dieser Zeitraum auf das Fest der Apostel Petrus und Paulus (29. Juni) verkürzt, und auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 1166 wurde ein zweiwöchiges Fasten vor der Entschlafung (vom 1. bis 14. August) festgelegt. Seit den ersten Jahrhunderten des Christentums, in einer Rede von Leo dem Großen aus dem Jahr 450 wird es erwähnt: Weiterlesen

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Der Heilige Panteleimon

Heute gedenken wir eines großen Heiligen. Der spätere Heilige Panteleimon wurde im 3. Jahrhundert n. Chr. in der kleinen Stadt Nikomedia geboren, die zur Region Bethanien gehörte. Bethanien wiederum war Teil des Römischen Reiches, behielt aber seine Unabhängigkeit, da es von einem speziellen Prokonsul regiert wurde. Römischer Kaiser war zu dieser Zeit Maximian (284-305), der die Christen nicht mochte und sie streng verfolgte. Panteleimon wurde in eine Familie von edlen und ehrenhaften Männern hineingeboren. Sein Vater, Eustorgius, war ein wohlhabender Mann und hielt im Leben am heidnischen Glauben fest. Die Mutter des zukünftigen Heiligen, Evvula (aus dem Griechischen mit „günstig“ übersetzt), war Christin. Sie empfing ihren Glauben, wie die kirchliche Tradition sagt, in ihrer Kindheit in ihrer Familie. Damals war es durchaus üblich, dass einer der Ehepartner Heide und der andere Christ war. Das lag daran, dass das Christentum in vielen Gegenden gerade erst aufkam und christliche Gemeinden gerade erst entstanden. „allherrlich“ bedeutet.   Weiter lesen oder  die Predigt als Audio abhören..

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Hl. Dimitri von Rostow

Berühmt wurde er als Verfasser von Sammlungen von Heiligenhagiografien (die bekannteste ist das Buch der Heiligenhagiografien), Predigten, Dramen, Gedichten und Liedern. Er war der Gründer des Rostower Gymnasiums, wo neben der Grammatik der kirchenslawischen Sprache und den liturgischen Büchern auch alte Sprachen (Latein und Altgriechisch), Philosophie und Poesie gelehrt wurden. Im Jahr 1757 wurde er von der russisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verherrlicht (die erste Heiligsprechung in der Synodalperiode).

Das Gebet des Heiligen Dimitri von Rostow.

Durchdringe mich, o himmlisches Licht, tritt in mich ein und erleuchte meine Finsternis!

Tritt ein, o mein Leben und belebe meine müde, flügellose  Seele! Tritt ein, o Heiler und heile meine Plagen.

Tritt ein, o göttliches Feuer, verbrenne die Wurzeln meiner Sünden und entzünde mein Herz mit der Flamme deiner Liebe! Komm, o mein König, nimm Platz auf dem Thron meines Herzens und regiere über mich, denn du allein bist mein Herr und mein Erretter! O du Erheber meiner Seele, Freude meines Geistes, Wonne meines Herzens, Jesus, bleibe immer und beschütze mich in dir mit deiner mächtigen Hand!

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